So geht Grundordnung - eine Chance für Kirchen und Caritas
Seit Januar 2023 gilt in allen Diözesen eine novellierte Fassung der "Grundordnung zum kirchlichen Dienst", die sich vom bisherigen personenorientierten Ansatz abwendet - hin zum institutionenorientierten Ansatz. Der personenorientierte Ansatz war gekennzeichnet durch eine besondere Relevanz formaler Kriterien. Er stellte insbesondere auf die Konfessionszugehörigkeit der Mitarbeitenden ab und legte den Mitarbeitenden – auch das Privatleben betreffende – Loyalitätsobliegenheiten auf.
Nach dem neuen institutionenorientierten Ansatz trägt der Dienstgeber in erster Linie Verantwortung für den Schutz und die Stärkung des kirchlichen Charakters der Einrichtung (Art. 3 Abs. 3 S. 1 GrO). Durch Profilierungs- und Leitbildprozesse, eine christliche Organisations- und Führungskultur und durch Vermittlung christlicher Werte und Haltungen soll zusammen mit den Mitarbeitenden die christliche Identität der Einrichtung geprägt und gelebt werden. Vielfalt in kirchlichen Einrichtungen wird explizit als Bereicherung anerkannt (Art. 3 Abs. 2 S. 1 GrO).
Die Neufassung der Grundordnung ist ein Meilenstein für unsere Dienstgemeinschaften, es ist ein Perspektivwechsel, da sie den Blick auf die Stärkung des christlichen Profils der jeweiligen Einrichtung lenkt. Solch ein Umdenken ist anspruchsvoll für Dienstgeber wie Dienstnehmer, denn es fordert uns alle mehr als bisher dazu heraus, uns darüber klarzuwerden und zu zeigen, worin die katholische Identität unseres Einsatzes besteht. Was macht unsere Dienstgemeinschaft aus? Worauf können sich Menschen verlassen, wenn sie in der katholischen Kirche beschäftigt sind? Die „katholische Identität” ist Gestaltungsaufgabe – vor allem des Dienstgebers und der Führungskräfte, aber zusammen mit den Mitarbeitenden. Bei deren Umsetzung auch den Mitarbeitervertretungen eine hervorgehobene Rolle zukommt .
Wir von der DiAG-MAV möchten Sie, Ihre MAV-Kollegen und Ihre Dienstgeber daher auf die Ausschreibung zum Kifas-Fachtag 2025 "So geht Grundordnung - eine Chance für Kirchen und Caritas" aufmerksam machen.